Mittwoch, 29. März 2017

Planen wir halt mal eine kleine Japanrundreise oder "Aller Anfang ist schwer"

Zuerst war einmal wieder das Geraunze vom Chef "Verbrauch mal Deinen alten Urlaub".

Da es bekanntlich ja unklug ist, seinem Boss zu widersprechen, kam ich seinem Anliegen umgehend nach und plante mal wieder eine Reise. Aber....wohin nur?

Nepal, Tibet...... ja, das wären meine Ziele. Da ich aber meinem Knie eine tagelange Trekkingtour durch irgendein asiatisches Gebirge noch nicht zutraue, im Falle eines Abbruches auch keine Alternativen vor Ort umzusetzen wären, stand ich weiterhin vor dem Dilemma "Wohin eigentlich?"

Und aus dem Nichts..... "JAPAN". Ok. Also mal wieder ein wenig im www rumgestöbert und gelesen. "JAPAN" also.....aber wie, wo und was? hmmm........ sollte ja wieder ein neues Urlaubserlebnis werden. Was fiel mir zu Japan ein? hmmm... Insel, Sushi, Großstädte, Schnellzüge...

Ja genau... Rundreise mit den Schnellzügen... also weiter recherchiert. Wochenkarten sehr teuer, unflexibel, ständige Hotelsuche (so nebenbei sei erwähnt, die Japaner mögen keine kurzfristigen Vereinbarungen/Zimmerbuchungen)..... also Schlussfolgerung: Teuer, Umständlich, NIX FÜR MICH.

"JAPAN" also.....hmmm......ach  verdammt. Reiseziel gefunden, Art und Umfang der Reise völlig ratlos. Na was nu? Scheitere ich schon am Anfang? Weiter im www geforscht.

ENDLICH. Eine für mich neue und für Japan auch eher seltene Art der Erkundung: Rundreise mit einem gemieteten Camper (nix diese großen Wohnmobile mit Bett, Bad, Klo und Wohnzimmer sondern eher so im Stil eines umgebauten VW-Busses). Verleiher war schnell gefunden. Nächste Fragestellung: WANN?

Frühling sollte es schon sein.... na klar. Zur Kirschblüte. Dann ging die Schreiberei mit dem Verleiher und die Flugsuche los. Ziemlich zeitintensiv wenn sich zwei Nicht-native-Englisch-Sprecher über Vertragsinhalte, Versicherungsklauseln etc. austauschen.... Ein wenig habe ich dann auch die Zeit aus den Augen verloren. Aber dann ging es Schlag auf Schlag. Flug gebucht, Camper angemietet, Anzahlung überwiesen. Leider schon etwas spät, deshalb bekomme ich nur ein großes Fahrzeug für vier Personen und nicht den von mir gewünschten "Kleinst-camper" (so im Stil "umgebauter VW-Golf"). Wird zwar teurer aber.... was soll´s.

Dann verging wieder die Zeit.....immer schneller. Ich studierte einen Reiseführer und den Blog einer in Japan lebenden Deutschen (Tessa), der sehr unterhaltsam zugleich aber auch sehr informativ ist. Dann überkam mich langsam aber sicher die Panik. 2 Wochen lang suchte ich wie blöd mögliche Ziele für meine Reise in Blog und Reiseführer und vermerkte jeden einzelnen davon in meinem Tablett. So häuften sich zwar die Punkte auf der Karte, Reiseroute war aber noch immer keine erkennbar...grmmml... langsam fängt es an kompliziert zu werden. Nochmals die Punkte durchgeackert und mit farbigen Fähnchen je nach Wichtigkeit markiert aber..... das Wetter darf ich ja auch nicht außer Acht lassen. Vor Ort muss ich womöglich die Route aufgrund Schlechtwetter, Schnee in den japanischen Alpen oder wasweissichwas wieder umwerfen. Also macht eine Detailplanung null Sinn.

Nächstes Problem... im bereitgestellten Navi sind alle 1.000 legalen Parkplätze für Camper eingespeichert, aber im Moment weiß ich ja noch gar nicht, wo die eigentlich sind.

Schluss,aus...Schnauze voll. Genug der Planung. Mögliche Ziele sind gespeichert, aber die tatsächliche Route entscheide ich nun doch spontan in Japan. Zimmer für die erste Übernachtung war auch schnell gefunden, aber für die 3 Abschlusstage in Tokio.... hab ich mir mal ein "Cabinhotel" reserviert. Soll heißen...Einzelzimmer in der Größe einer Matratze. Aber mit Klimaanlage, Vorhang (für die Privatsphäre) und TV (ich stell mir das ulkig vor, den Bildschirm so ca 5cm vor der Nase zu haben. Außerdem spielt es wahrscheinlich eh nur Mangas etc.).

Nun ist es nur noch wenige Tage vor meiner Abreise......und es wird eng. Noch keine Packliste (also hab ich keine Ahnung, ob ich noch was besorgen muss), keine SIM-Karte für Japan, Bargeld muss noch gezogen werden, da Japan nicht gerade sehr empfänglich für Kreditkarten ist. Zusätzlich muss ich mir zur Hilfestellung noch die Bedienungsanleitungen für Bad, KLO, Waschmaschine ausdrucken, da es ansonsten sehr schwierig ist, durch den Alltag zu kommen (möchte mir nicht nach jedem Klogang aus Versehen die ....."Arschbrause" ins Gesicht jagen und verstunken durch den Urlaub wandeln, weil ich an den voll elektronisch einstellbaren Duschen scheitere).

Aber nichts desto trotz... ich freue mich auf Japan und hab mittlerweile schon in Erfahrung gebracht, dass sie zwar sehr hilfsbereit und freundlich sein sollen, im Normalfall aber überhaupt kein Englisch sprechen (huch...sollte noch eine Übersetzungs-app auf mein Handy ziehen).

Hab also noch jede Menge zu tun... vielleicht schaff ich nochmals einen Post vor meiner Abreise.