Donnerstag, 13. April 2017

12.04. wieder nach Kyoto

Also das Stundenhotel.... wirklich ne Wucht. Kingsizebett, riesiger Flat, Beamer (noch wesentlich größer), voll einstellbarer Massagestuhl, Badewanne mit Blubber  und Lichteffekten, einarmiger Bandit (wozu? Mit weiblicher Begleitung würd ich andere Dinge "spielen") und unzähligen Broschüren über Dinge, die ejnem die Rezeption besorgt.  Von unterschiedlichen Speisen aus der eigenen Küche über Spielzeuge (jaja, es darf schweinisch gedacht werden😎) bis hin zu Geschenken (entweder für die Begleitung oder aber für die Ehefrau daheim LOL).
Da ja auch Frühstück beim Preis inkludiert war, mußte ich nur Uhrzeit und Umfang bekanntgeben. Nach ausgiebigem Bad und Massage vom Stuhl hab ich mich dann aufs Ohr gehauen. Morgens werde ich von kreischender Mini-Maus geweckt; soll heissen.. kurz vor dem vereinbarten Frühstück schallt eine japanische Qiekstimme durchs Zimmer (vermutlich vom Band). Kurz darauf höre ich die Klappe der Durchreiche... ja, jmd Diskretion zu wahren gibt es eine Durchreiche, in der alle bestellten Dinge deponiert werden. Ich hole also mein Frühstück raus (sieht besser aus als es schmeckt), läutet das Telefon.. in gebrochenem Englisch wird mir mitgeteilt, dass mein Frühstück bereits serviert wurde... Service, ssg ich mal.

Mit dem Zug geht es ab nach Kyoto, Muli bleibt alleine am Bahnhof von Nara zurück. Eine Stunde... dann stehe ich im gigantischen Bahnhof von Kyoto. Mit 470 Metern und 11 Etagen ein Monstrum und zugleich ein Wahrzeichen der Stadt. Da es schon mittags ist,  durchforste ich eine Ecke mit Schnellküchen. Das heisst, am Eingang gibt es Automaten, an denen man sein Essen bestellt und bezahlt. Dafür gibts eine Bon, den man im Laden der Bedienung gibt. D.h... wenn man km Laden erstmal drinnen ist. Artig stehen alle in einer Schlange, jetzt zur Mittagszeit natürlich mehr. Ich find auch ein Lokal und sitz bald eingeklemmt zwischen zwei Anzugsträger und schlürf meine Nudeln (dazu gibts noch eine Schale Reis mit Fleisch und eine Schale Misosuppe). Von der Portion könnten drei satt werden aber ich schlings tapfer runter.

Bewegung... mit der U-bahn fahre ich ca 5km zur ersten Station.. den Kaiserpalast von Kyoto. Eine riesige Parkanlage umgibt den Palast. Auch wennes sehr windig ist, der strahlende Sonnenschein macht das Wetter der letzten Tage wieder gut. Nach der Besichtigung gehts zu Fuss die 2,5 km zur Burg Nijo... Besuchermengen vergraulen mich jedoch. Also einen Häuserblock weiter zum Manga-Museum, das jedoch heute geschlossen hat grmll... Mein alltägliches Nachmittagstief ergreift mich... ich brauch Kaffee und Kuchen... richtigen Kuchen... kriegst in Japan aber nicht, außer....

Ich sitz bei Starbucks mit einer Cafe Latte und einem süssem Teilchen, blick auf einen Tempel im Hinterhof... die Welt ist wieder ok. Bevor ich mit dem Sessel verschmelze, ziehts mich einen Block weiter zum "Nishiki Market". Sind im Prinzip mehrere Geschäftsstrassen, die überdacht sind. Dort gibt es von Lebensmittel über Handwerkszeuge bis zu Klamotten alles. Gekauft hab ich nix, zu beobachten gabs aber genug.

Der Abend bricht herein und ich gehe ein paar Gassen weiter ins Fortgehviertel.......und krieg Gänsehaut...

Ich stehe hier am Anfang des "Pontocho"-Viertels, und fühle mich plötzlich in Japan angekommen. Enge Gässchen mit lauter dunklen Ecken. Wie man es aus Filmen kennt. Die Gässchen sind so schmal, mein Muli würde gnadenlos steckenbleiben, unbeleuchtet. Lediglich vor den Lokalen, die dichtgedrängt nacheinander an beiden Seiten zu finden sind, hängen beleuchtete Lampions. Die Empfangsdamen teilweise wie Geishas gekleidet, erliege ich einem Tagtraum (und das abends), schweife gedanklich völlig in eine andere Zeit.... und werde jäh wieder in die Realität zurückgeholt durch ein Rudel  "Schwobn". Echt jetzt?....tut das Not, dass die hier sind?

Nachdem ich mich für ein Lokal entschieden und 45 Minuten auf einen Platz gewartet habe, esse ich ausgezeichnet und fahre mit einem späten Zug wieder zurück zum Muli. Gerne wäre ich in dem Viertel versumpft... muss aber noch zu einem Rastplatz fahren. Putzmunter entscheide ich mich noch dafür, gleich eine ordentliche Strecke in der Nacht zu fahren und steuere einen Rastplatz nordöstlich von Kyoto an, an dem ich vor ein paar Tagen schon mal Rast gemacht habe. Morgens um 02:00 schlummer ich zufrieden vom Tag im Bauch vom Muli ein.......

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