Samstag, 8. April 2017

Kyoto

Nachdem ichs heute endlich frühzeitig geschafft habe aufzustehen, bin ich gleich mal die letzten Kilometer nach Kyoto reingefahren. Kyoto, einer der größten Städte Japans, glänzt mit Kultur, Tradition und schlechtem Wetter. Erinnerungen an meine Motorradtour vor 2 Jahren werden geweckt.

So verkrümel ich mich ans andere Ende der Stadt und werde positiv überrascht. Auf der Suche nach einem öffentlichen Parkplatz lotst mich das Navi durch Gassen, die kaum breiter als mein Van sind. Wäre ja ok, wenn da nicht die ganzen rechtwinkeligen Abzweige eine echte Aufgabe darstellen würden. Ich habs überlebt, der Van auch.

Ich finde mich in einem altmodischen Viertel wieder, das so richtig auf Tourismus getrimmt wurde. Tempelanlagen, eine wunderschöne Einkaufs- und Gastromeile und einige tolle Atraktionen.

Zum einem der Bambuspfad. Ein Weg der durch einen Bambushain auf einen Hügel verläuft. Kaum eingetreten wirds düster und mystisch. Wären hier nicht Unmengen an Touris aus aller Herren Länder, der Ort hätte etwas magisches an sich. Auf dem Hügel angekommen wird der Blick in eine romantische Schlucht mit Fluß frei, auf dem Boote auf und ab schippern (von Hand mit langen Stangen angetrieben). Dieses Szenario wird durch den wetterbedingten Bodennebel fast schon kitschig in den perfekten  Rahmen gerückt. Bollywood könnts nicht besser.

Wieder in der Gastromeile angekommen, erwarten mich an jeder Ecke Kostproben unterschiedlichster Leckerein. Auch wenn es in den Läden oft nur 2-3 unterschiedliche Spezialitäten zu kaufen gibt (meist süsse), wird hier an Personal und Aufmachung nicht gespart. Jeder Laden sieht samt Personal wie eine Parfümerie aus. Kundenservice wird in Japan riesengroß geschrieben. Das fällt mir hier überall auf. Selbst in den Fastfoodlokalen. Unvorstellbar. Das findet man in Europa nur noch in Nobelkaufhäusern bzw bei Angestellten, die das vor 30 Jahren noch so gelernt haben. Hier ist der Gast/Kunde noch wirklich König. Da wirkt es für mich umso befremdlicher,  dass man dermaßen guten Service nicht über das Trinkgeld wertschätzen kann. Soetwas kennen die Japaner nicht.

Im Anschluß geht es über die nächste Sehenswürdigkeit, eine alte Holzbrücke, auf die andere Uferseite. Dort erwartet mich Volksfeststimmung trotz Nieselregens. Ich lass den Trubel jedoch mal hinter mir, vorerst zumindest, um zum nächsten Ziel zu kommen.

Monkey Park. Ein Freigelände mit über 100 Makaken, die sich dort zwischen den Touris gegenseitig das Futter abjagen. Es gibt Verhaltensregeln an die man sich tunlichst halten sollte. Wer den Affen zu nahe kommt, erntet eine bedrohliches Zähnefletschen? Und von denen möcht ich nicht gebissen werden. Das zum Füttern der Affen in ein Gebäude müssen, um durch vergitterte Fenster das Futter nach außen zu reichen, erinnert mich irgendwie an den Film "Planet der Affen". Dieses mal ist der Mensch eingesperrt. 😂😂😂

Nach der Wanderung muss Stärkung her. Nun probiere ich mal Udon. Eine spezielle japanische Nudelsorte. Normalerweise in Suppe mit Fleisch oder Gemüse gereicht. Yummi... genau mein Ding.

Nachdem ich mich den ganzen Tag in dem Viertel rumgetrieben habe, steuere ich den nächsten Schlafplatz an. Bin sogar überrascht, da es mal kein Autobahnparkplatz ist sonder der Parkplatz eines Kaufhauses. Na dann. Jenachdem, wann ich morgen aufwache, fahre ich zum nächsten Ziel meiner Reise oder bleib noch einen Tag in Kyoto. Ursprünglich habe ich mir hier viele Punkte zur Besichtigung ausgesucht. Mal sehen...

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