Freitag, 7. April 2017

Kulturtag

Diese Nacht war eine gute Nacht. Standheizung hat funktioniert, Handywecker morgens auch. Nur... es empfängt ich der gleiche Regen, der abends begonnen hat. Also umdrehen und...... verschlafen. Um kurz nach 09:00 wache ich auf. Merde...

Erstes Ziel des heutigen Tages: Die Burg Inuyama. Die älteste noch existierende Burg Japans. Auf dem Weg dorthin fällt mir Mr. Rossi ein, der ja bekanntlich immerzu auf der Suche nach dem Glück war. Ähnlich geht es mir. Ich suche seit meiner Ankunft in Japan während der Kirschblüte... Quizfrage.... na die Kirschblüten. Nix zu sehen.... doch auf den ersten Kilometern am Morgen finde ich sie, vereinzelt und noch am Beginn, aber immerhin.
Zurück zur Burg. Feudaler Bau, wenngleich mit Burgen in Europa überhaupt nicht zu vergleichen. Gleich am Eingang krieg ich ein Plastiksackerl (Tüte für meine Deutschen Freunde). Wozu? Na Schuhe ausziehen und mittragen. Da der japanische Baustil unter anderem von Holzböden geprägt ist, müssen Besucher hier in den Socken rumlaufen.

Zweites Ziel des Tages: Hikone Castle. Ebenfalls auf einem kleinen Hügel, umgeben von Kirschbäumen (die erst am Beginn ihrer Blüte stehen grmml). Das besondere an dieser Burg, im 16.Jht. hat ein siegreicher Herrscher die komplette Burg um ca. 2km versetzen lassen. Wäre er nicht verstorben, hätte er sie nochmal woanders hin umgezogen. Versetzen? Ja. Abgebaut und an neuer Stelle Stein für Stein wieder aufgebaut.

Nachmittag rührt sich der kleine Hunger (hatte heute noch nix), aber am Fusse der Burg gibt es eine historische Einkaufsstrasse. Wieder irgendetwas unbekanntes an einem Stand gekauft. Was? Keine Ahnung, hat aber geschmeckt.

Den ganzen Tag schon begleitet mich ein dezenter Nieselregen. Es wird dadurch nicht kalt, aber er macht alles noch ruhiger, als es schon ist. Auch wenn ich Tokyo bisher nur vom Durchfahren kenne, ist es überal sehr leise. Weder im Strassenverkehr, noch in den Fussgängerzonen, oder bei einem Besuchermagnet wie den beiden Burgen. Sehr andächtiges Volk.

Mein nächster Schlafplatz bringt mich ca. 30km entfernt von Kyoto (näher gibts keine mehr) direkt an die Bahntrasse des Shinkansen (berühmte Hochgeschwindigkeitszüge). Die donnern hier alle 2 Minuten durch, wobei es mit unseren Zügen nicht vergleichbar ist. Es grollt lediglich wie ein beginnendes Gewitter. Das wars dann aber auch. Wird trotzdem eine spannende Nacht.

Vorm Schlafengehen wandere ich ca 600m zurück zur Hauptstrasse. Mir sind dort ein paar Lokale aufgefallen. Ich entscheide mich für ein Currylokal, das einer Kette angehört. Dort werde ich die ganze Zeit fasziniert von zwei Kindern angestarrt. Ob sie schonmal einen westlichen Menschen gesehen haben? Auch wenn ich mich hier ebenfalls wieder in einem Ballungszentrum befinde, westliche Gesichter sehe ich am Tag vielleicht 5. Und Englisch? 😂😂😂 Träumt mal schön weiter.

In diesem Sinne  " Oyasumi"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen