Donnerstag, 6. April 2017

Viel Natur, geile Strassen

Ich werde munter und es ist finster. Noch immer? Blick auf die Uhr 22:00. So ein Mist. Wälze mich putzmunter von links auf rechts und zurück. Der Blick durch die Dachluke auf den klaren Sternenhimmel........ irgendwann schlaf ich ein. Irgendwann wachich auch wieder auf. Durch Baustellenlärm.. ach du Sch..

Wecker nicht geläutet, da Handy ja stromlos, und es ist 09:00. Automatenfrühstück runter und los. Heute gehts zu den nächsten Reisezielen.
1. Tsumago castle. Vor Ort (mitten im Wald) relativiert sich das auf die Bezeichnung "Ruine". Also wild geparkt und die letzten 300m auf einen Hügel. Durch einen Bambushain (wahnsinnig hoch die Stauden) stehe ich Minuten später auf einem Hügel und sehe.... NIX..... ein paar Steine mit Beschreibung..... nichteinmal eine Mauer. Enttäuschend. Wenigstens eine schöne Aussicht ins Tal und ich verspachtel zwei Reisköstlichkeiten aus nem Store.

2. Odakimedaki waterfalls. Angeblich "männlich" und "weiblich", also zwei. Ich entdecke den ersten, mickrig. Dann den zweiten, noch mickriger. Was davon jetzt "Manderl" und "Weiberl" ist, lass ich jetzt mal so im Raum stehn.

3. Magome. Eher zufällig entdecke ich dieses kleine, traditionelle Bergdorf. Ich beschliesse mir das genauer anzusehen. Er besteht hauptsächlich aus einer gepflasterten Strasse. Auf beiden Seiten Gebäude. Viele geschlossene Geschäfte. Trotzdem kommen, meist einheimische, Touristen reisebusweise her. An einem kleinen Lädchen kaufe ich mir einen frischen gedämpften Donut. Als ich mich aufgrund des einsetzenden Regens unter das Vordach des Ladens  setzte, stellt mir die Besitzerin flugs eine Tasse Tee hin.

Generell ist mir sofort die Freundlichkeit der Leute hier  in Japan aufgefallen. Auch wenn sie merken, dass Du kein Wort verstehst, labern sie dich voll. An der Tankstelle kümmern sich 2! Tankwarte um dein Auto. Du fährst mit vollem Tank und rundum geputzen Scheiben wieder weg. Selbst Posten an den Baustellen, die dir trotz Ampeln zusätzlich mit Fahnen die Fahrt sperren bzw. wieder freigeben, tun dies mit mehrmaligem Verbeugen. Ganz so, also wollten sie sich dafür bedanken, dass du überhaupt stehengeblieben bist.

Eins haben die 3 besuchten Orte gemein; sie liegen an einem durchgängig beschilderten Wanderweg. So kann ich auch überall einheimische aber auch europäische Wanderer antreffen. Überhaupt bin ich hier mitten in einem Wandergebiet. Die Berge sind noch schneebedeckt, aber die Temperaturen sind angenehm. So entdecke ich ständig neue Strassen, ich wünsche mir mein Motorrad her, kurvenreich, toller Belag. Vereinzelt sehe ich Motorradfahrer, aber auch die halten das Limit von 40 auf engen, kurvigen oder steilen Strassen ein. Nix "artgerechte Haltung". Ein Jammer.

Bevor es finster wird geht es zum nächsten Schlafplatz. Davor noch todesmutig in einen Imbiss. Diesemal gibts irgendetwas fleischartigesi n Sosse mit Reis. Die Misosuppe dazu schmeckt sensationell, das Glutamat in der Sosse läßt mich jedoch eine unruhige Nacht erahnen.

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